Hauptsache sachlich

Jörg Bertram und die Szene der Geocacher. Das war so eine Sache. Der Geschäftsführer der Wanderjugend hat damals mit einer ganzen Community diskutiert, gestritten, argumentiert. Jörg Bertram über die Macht der Kommunikation mit neuen Medien.

Ich habe festgestellt, wie machtvoll die Kommunikation mit neuen Medien ist.  Was es bedeuten kann, dass man von jedem Ort der Welt aus mit ganz vielen Menschen gleichzeitig kommunizieren kann – gerade wenn man in einer emotionalen Diskussion steckt. Wir von der Deutschen Wanderjugend haben uns vor einiger Zeit bereiterklärt, eine Infoplattform für Geocaching zu unterstützen. Allein dieses Angebot hat bei manchen aus der Geocaching-Szene eine Menge Besorgnis ausgelöst. Das konnte man lesen in Foren, das ging von Unterstellungen bis hin zu persönlichen Beleidigungen, vom Hinterfragen bis Ignorieren – die ganze Bandbreite.

Wir haben lange mit den Geocachern in den Foren hin und her kommuniziert. Dabei war die Sprache entscheidend, der einzige Weg, wie man überzeugen kann. Es steht einem ja keine Mimik und Gestik zur Verfügung, es gibt nur den Bildschirm. Die Sprache muss authentisch sein, nicht geschliffen, nicht hochgestochen, kein Politikersprech, freundlich, zurückhaltend und klar. Es gab Hunderte von Menschen, die mir virtuell gegenübersaßen; und ich konnte trotzdem bestehen. Das war beeindruckend.

Klar, es gibt immer auch Leute, die das nicht annehmen, nicht anerkennen, und beharren. Aber ok, Hauptsache sachlich bleiben. Dann nimmt man den Leuten die Munition, die auf Angriff aus sind, und hat die Chance, zu überzeugen. Für uns als Verein mit vielen Ehrenamtlichen ist es wichtig, andere von einem Thema zu überzeugen.

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Foto: time./Quelle PHOTOCASE | Bild unten: privat